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Warum wurde diese Initiative lanciert?


"Unbefriedigend“ wäre eine Verniedlichung. Die aktuelle Situation rund um die Schweizer Raumplanung ist krasser. Allein zwischen 1988 und 2000 wuchsen die Siedlungen in der Schweiz um 13 Prozent. Das sind beinahe 300 Quadratkilometer zugebautes Land. Die Fläche des Kantons Schaffhausen in nur 12 Jahren! Seither ist es leider nicht besser geworden.

Ein Quadratmeter Boden – jede Sekunde

„Haushälterischer Umgang mit dem Boden“? Die Schweizer Raumplanung ist nicht "unbefriedigend": sie ist gescheitert. Vor allem Kulturland fällt dem Siedlungshunger zum Opfer. Am schnellsten wuchern die Ballungszentren und Tourismusgebiete. Und jeder einzelne Einwohner beansprucht immer mehr Fläche. Allein zwischen 1988 und 2000 schnellte diese von 390 auf über 420 Quadratmeter.

„Bauen auf der Grünen Wiese“ ist zum unseligen Schlagwort geworden. „Häusle bauen“. Stilloser Siedlungsbrei wächst ins Grüne. Ungeordnet. Ungebremst. Shoppingcenter fressen rund um die Autobahnausfahrten das Land auf. Gewaltige Industriezonen breiten sich aus vor den Toren der stetig wachsenden Agglomerationsgebiete. Der Landverlust ist schockierend.

Äcker, Weiden, Obstgärten, Rebgebiete, Alpwiesen, Gärten. Sie fallen dem Siedlungswucher zum Opfer. In den Landwirtschaftskantonen Wallis, Bern und Waadt ist der Verlust von wertvollem Kulturland besonders gross. Die Arealstatistik des Bundes lässt keine Zweifel. Steigender Flächenverbrauch für den Siedlungsbau seit den 60er Jahren. Fortschreitende Zersiedelung und Verstädterung.

Die Schweiz verspielt ihren Reiz als Reiseziel

Noch stärker lastet der Siedlungsdruck auf den Tourismus-Regionen. Von 1980 bis 2005 ist Zahl der Zweitwohnungen in der Schweiz förmlich explodiert, von 240'000 auf 450'000. Praktisch eine Verdoppelung in nur 25 Jahren! Ganze Bergflanken und Täler sind seit den 60er Jahren systematisch verbaut und ästhetisch verunstaltet worden. Und dies in einem ökologisch und klimatisch empfindlichen Naturraum.

Grosse Teile der Schweizer Alpen haben schon heute mehr als 50 Prozent Zweitwohnungen. Die Abschaffung der Lex Koller (Bundesgesetz über den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland) wird den Run noch verstärken. Die flankierenden Massnahmen genügen nicht. Und dies, obwohl es in einzelnen Tourismusgemeinden bereits heute mehr als 80 Prozent Zweitwohnungen gibt!